
Thema heute: Kaffeefahrt auf kolumbianisch.
Aber ich fange am besten erst einmal von vorne an. Mit Bogota hatten wir ja schon eine Millionenstadt hinter uns und darum nicht richtig Lust, den ganzen Tag im Dunst zu versauern. Da der berühmte Fels von Penol nicht sehr weit von Medellin entfernt ist und wir leider durch unsere Reiseführung nicht hingekommen sind, habe ich das während der langen gestrigen Fahrt selbst in die Hand genommen.
Durch einen Reiseführer habe ich eine Firma gefunden die Touren dahin macht und mit Hilfe vom Google-Translator und WhatsApp eine Tour für Heike, Roger, Joachim und mich gebucht.
So hieß es heute morgen sehr zeitig aufstehen, 6 Uhr frühstücken und 7Uhr30 fuhr unser Bus nicht weit von unserem Hotel entfernt los. Erst worden noch mehr Leute eingesammelt und nach einem kleinen inklusiven Frühstück auf dem Weg nach Penol sind wir dort nach 2 Stunden Fahrt angekommen.
Am Eingang der Stadt erwartet uns die Skulptur eines weiblichen Phönik. Es wird gesagt, das die indigene Bevölkerung von diesem Phönix abstammt.
Nächster Halt war an der "Iglesia Nuestra Senora del Rosario de Chiquinquira". Die Kirche unseren lieben Frau vom Rosenkranz von Chiquinquira wurde 1978 in Anlehnung an dem Felsen von Penol erbaut.
Bei den in der nähen befindlichen Läden haben ich das erste Mal auf meiner Reise Souvenirs mit Pablo Escobar gesehen. Und zwar so viele, das man gar nicht daran vorbei kommt, nichts zu kaufen. Über die Gründe, haben wir etwas später auf unserer Bootstour mehr erfahren.

Dann sind wir auf dem riesigen Stausee, unter dem das alte Penol liegt, was damals zum Zwecke der Energiegewinnung durch Wasserkraft geflutet wurde, mit dem Boot gefahren. Auf dem großen dreistöckigen Schiff ging es dann mit viel lauter Musik und heißen Rhythmen 45 Minuten über den See.
Vorbei an vielen Fincas und dem alten Kirchenkreuz des alten versunkenen Penol sind wir dann auch an der ehemaligen Hacienda la Manuela von Pablo Escobar vorbei gekommen. Diese ist zwei Jahre von seinem Tod in Medellin durch eine Bombe zerstört worden. Das Grundstück verwaltet jetzt sein ehemaliger Butler und veranstaltet dort nicht nur Führungen, mittlerweile kann man auf dem Gelände auch Paintball spielen.
Nach der Bootsfahrt ging es nach "Alt Penol Replica". Hier ist das alte Penol in Miniatur nachgestellt worden. Natürlich ist auch dieser Ort wieder nur auf die Touristen ausgerichtet, was dem Spaß an unserem Ausflug aber nicht behindert hat.

Danach ging es dann zum Hauptziel unseres Ausfluges, dem schon in der Landschaft weithin sichtbaren "Piedra de Penol".
Der Monolith ist ein auffälliger Berg aus Granit, welcher circa 700 Millionen Jahre alt und der verbliebene Rest eines Erosionsprozesses ist. 1954 wurde der Fels zum Nationalmonument von Kolumbien erklärt.
Die Städte Penol und Guatape liegen seit Jahren im Streit, zu welcher Gemeinde der Felsen gehört.
So machten wir uns dann auf dem Weg, die über 700 Stufen zu erklimmen. Es war doch schon recht beschwerlich, aber der Ausblick den wir oben die Seenlandschaft mit ihren vielen kleinen Inseln hatten, entschädigte uns für die Mühen.
Man soll zwar teilweise bis zu 500 km schauen können, aber aufgrund des Wetter war dies heute nicht so. Wenigstens hatten wir bis dahin Glück und es regnete nicht, was sich dann aber leider noch ändern sollte.

Die letzte Station für den heutigen Tag war Guatape. Bekannt ist die Stadt für ihre bunten Häuser mit den bunten Sockeln. Durch den Stausee wurde die ländliche Stadt zu einem Touristenzentrum.
Leider sind wir im strömenden Regen in Guatape angekommen. So sind wir erstmal in die "Parroquia Nuestra Senora del Carmen de Guatape" geflüchtet. Die katholische Kirche präsentiert sich genau so bunt wie die ganzen Stadt.
Unsere Reiseleiterin hat uns vorher schon ein schönes Cafe empfohlen, in welches wir dann schnellen Schrittes gegangen sind. Dort haben wir jeden einen "Carajillo" - Kaffee mit Whiskey bzw. Brandy - getrunken.
So endete ein wundervoller Tag und wir machten uns mit dem Bus wieder auf dem Rückweg.
In Medellin angekommen haben wir uns noch was kleines zu Essen geholt und sind dann im Hotel auf das Rooftop hoch und haben bei einem kalten Bierchen den herrlichen Ausblick über die leuchtende Stadt genossen.
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